Skandalös

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Ein neuer Skandal bahnt sich an: Der BDKJ hat sich mit kritischen Worten zur Lage der Kirche geäußert und heftige Forderungen aufgestellt.

Hinter vorgehaltener Hand vermuten Insider eine direkte Beteiligung der KjG. Auch Vertreter der Kolpingjugend und weiterer Jugendverbände haben angeblich mitgewirkt. Derzeit prüfe man, welche innerkirchlichen Konsequenzen zu ziehen sind. Die ersten Protestbriefe seien bereits bei der DBK eingegangen.

Hier die unglaubliche BDKJ-Botschaft zum Nachlesen:

„Wie einladend sind unsere Pfarreien? Sind wir in der Lage, die Sprache der Jugendlichen zu sprechen, im Sport, in der neuen Technik? Werden wir mutig, neue Möglichkeiten zu probieren, damit unsere Kirchen immer offene Türen haben?“

Upps. Da muss ich was verwechselt haben. Die Forderungen kommen ja gar nicht vom BDKJ – sondern von Papst Franziskus himself. Ob er wohl „die Seiten gewechselt“ hat? 😉

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6 Antworten zu “Skandalös”

  1. Es ist sehr schwierig »die Sprache der Jugendlichen zu sprechen«, wenn man selbst kein Jugendlicher ist.
    Leider erlebt man dann, daß Erwachsene in der Arbeit mit Jugendlichen versuchen, die Jugendsprache nachzuahmen. Das wirkt schon für Außenstehende meist peinlich und die angesprochenen Jugendlichen merken nach dem ersten Satz, daß da jemand ist, der nicht „echt“ ist, sondern versucht, sich anzubiedern. Das Ergebnis solcher Versuche ist dann eher negativ.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es wichtig ist, selbst „echt“ zu bleiben und sich nicht zu verstellen. Erstens ist es für einen selber besser und zweites fühlt sich dann keiner „vereimert“.

    Freilich: Es gibt in der Jugendarbeit überall Leute, die sind 40 oder 50 oder älter und sprecehn und geben sich aber wie 16 oder 20 jährige. — peinlich, peinlich, peinlich.

    • Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen der Sprache der Jugendlichen und der „Jugendsprache“.

      Erstere ist eine Sprache, welche die Lebenswelt der Jugendlichen kennt und respektiert – und entsprechende Bilder nutzt. Diese meint Papst Franziskus.

      Ein sich anbiedern mit irgendwelchen Begriffen, von denen Erwachsene denken, es sei „Jugendsprache“ kommt schnell hochpeinlich rüber. Da geb ich Dir Recht. Allerdings gibt es auch nicht „die“ Jugendsprache. Jugendliche kommen – wie auch Erwachsene – aus unterschiedlichen Milieus (ich sag nur Sinus)…

      • Hallo Zuerst mal liebe Gruesse aus Oesterreich (geboren bin ich allerdings in Homburg/Saar und habe dort die 1. 4 Lebensjahre verbracht). Bin auf die Kath.Net Seite durch einen geteilten Artikel auf Facebook gestolpert und so hier bzw. auf Facebook auf der Seite gelandet. Tolle Statements und sehr pos. Eindruck!
        Nun zum eigentlichen Thema: Ich habe viele Jahre in der Jugendarbeit gearbeitet als Streetworkerin. Fuer mich ist die Sprache der Jugend, dass ich sie ernst nehme in ihrer Lebenswelt, mit ihren Wuenschen, Aengsten, Sorgen und Problemen. Dabei muss ich nicht alles toll finden, dass sie machen, kann auch sagen dass sie totalen Mist bauen, so lange ich jeden einzelnen von ihnen als Mensch ernst nehme und als solchen akzeptiere und respektiere. So entsteht eine gute Basis fuer Unterstuetzung. Ich habe in meiner mehrjahrigen Taetigkeit sicher nicht nur Rat gegeben, der der Kath. Kirche, der ich aktiv angehoere, entsprochen hat, aber ich weiss im Rueckblick, dass sehr viele Jugendliche ihren guten Lebensweg gefunden haben.

  2. Ein paar Gedanken dazu…

    Mich hat’s als Jugendlicher in den 80er Jahren immer abgestoßen, wenn da jemand daher kam und meinte, „voll krass auf Jugendlicher“ zu machen. Und ehrlich gesagt stößt mich diese Form der Jovialität heute noch ab; ich empfinde sie als unehrlich und anbiedernd. Kurz: unpassend. Ich fand „Den Großen Boss“, die Bibel in Jugendsprache schon damals fürchterlich – und war da damals nicht allein unter meinen Altersgenossen.
    Ich mag und mochte es (damals schon) dagegen, wenn Menschen authentisch sind und sich ehrlich für andere interessieren. So ein ehrliches und echtes und scheuklappenfreies Interesse an den Lebenswelten von (jungen) Menschen ist aus meiner Sicht eine solide Basis für eine gesunde Jugendarbeit.
    Das Problem, was ich sehe, liegt aber woanders: Jugendarbeit und die Arbeit mit Menschen an sich nicht jedermanns Sache. Es gibt Menschen, die haben große Berührungsängst, was den direkten Umgang mit anderen Gruppen angeht – sei es nun in der Jugendarbeit oder auch in der Alten-Arbeit. Das muss man einfach mal so respektieren. Manchmal lässt sich es aber nicht vermeiden, mit Personengruppen zu tun zu haben, die einem nicht liegen. Das ist vollkommen menschlich und vollkommen normal. Für mich stellt sich dann die Frage, ob es dann nicht jemanden gibt, der die Arbeit besser kann oder jemanden, der den Betreffenden in die Arbeit einführt, so dass er sich authentisch in der Gruppe bewegen kann, ohne dass jeder gleich merkt, dass die Beschäftigung mit der Gruppe für den Betreffenden „nur“ eine Pflichterfüllung ist.

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