„Weißte was? Mir reicht’s!“
Um die Deutlichkeit seiner Ansage zu unterstreichen, setzt sich der Hund demonstrativ in die Mitte des Waldweges und dreht mir den Rücken zu.
„Komm schon, Phil. Ein bisschen Bewegung schadet nichts.“
„Vergiss es.“
„Einen Kilometer noch. Da ist ein kleiner Weiher, in dem du baden kannst.“
„Mag sein. Aber wenn wir jetzt umkehren, sind wir in 200 Metern auch am Wasser. Und keine 5 Minuten später im Auto.“
Ich starte ein Ablenkungsmanöver und greife in die Hundetasche. „Schau mal. Ein Leckerli.“
Der Hund lupft die Augenbraue. „Grazie Mille. Ich verzichte.“
„Wenn ich dich ganz lieb bitte?“
„Dann hab ich dich immer noch ganz doll lieb. Trotzdem geh ich nicht weiter. Keinen Meter mehr.“
Ich gebe auf und hocke mich neben dem Vierbeiner auf einen Baumstumpf.
„Zu warm?“
„Alter. Es sind über 30 Grad. Im Schatten. Eindeutig zu warm!“
Einen Moment lang sitzen wir im Schatten und spüren einen leichten Lufthauch.
Selbst der hilft nicht viel.
„Ok. Lass uns zurückgehen“ sage ich und stehe auf.
Mir wird schwarz vor Augen und ich verliere fast das Gleichgewicht.
„Kreislauf?“
„Jepp.“ sage ich, als ich wieder sehen kann. „Ist wohl wirklich keine Temperatur, um rauszugehen.“
„So ein bisschen“ meint Phil „vermisse ich ja schon dieses schlimme englische Urlaubswetter.“
„Ich auch, Hase. 20 bis 25 Grad. Hin und wieder ein Wölkchen am Himmel – und unterwegs ein Pub mit nem herrlich-frischen Cider. Das wär’s jetzt.“
„Tja. Willkommen in der Heimat: Am tropisch-heißen Donnersberg“ grinst der Hund. „Immerhin hast Du hier ne super Ausrede, wenn du keinen Bock auf lange Wanderungen hast.“ ergänzt er. „Und außerdem sollte man auf seinen Körper hören. Wenn der am Schwindeln und Schwitzen ist, darf man auch gerne mal auf Bewegung verzichten und sich auf die kalten Küchenfliesen legen. Genau das werd ich tun, wenn wir Zuhause sind. Kannst dich gerne dazugesellen.“
„Vielleicht mach ich das ja.“ nicke ich. „Oder ich trinke erst mal nen eiskalten Sprudel.“
„Auch gut. Und danach… hast du vielleicht ja doch noch ein Leckerli für mich in deiner Tasche.“
„Möglicherweise sogar ein Hundeeis…“
Offensichtlich ist dieser letzte Satz meinerseits ein Zaubersatz. Mit einem Hüpfer springt Phil auf und wedelt wild mit der Rute. „Komm. Auf. Schnell. Los. Häng nicht so faul rum“ fordert er mich auf.
„Oha. Ist die Energie wieder zurück? Sollen wir doch noch ne Runde drehen?“
Der Hund schüttelt sich und lacht. „Hehe. Netter Versuch. Vergiss es!“
Also schlendern wir zurück. Zum Auto. Nach Hause.
Wo vielleicht eine kühle Erfrischung auf uns wartet.
Und Ihr? Passt bitte auch auf Euch auf.
Ist echt heiß heute.
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