Zwischen den Welten

Das war eine lange Reise: Von Waldsee über Frankfurt, São Paulo und Belo Horizonte nach Formiga. Insgesamt mehr als 30 Stunden von Haustür zu Haustür. Etwas heikel wird es in Belo Horizonte: Meine Kreditkarte funktioniert nicht und der Autovermieter will mir kein Auto geben. Zum Glück liegt’s am Computer – nach einer halben Stunde bangen Wartens ist die Karte endlich belastet und mein Renault Sandero abfahrbereit.

Leute, wenn ihr mal nach Brasilien kommt, überlegt Euch gut, ob Ihr Euch das Autofahren in einer Millionenstadt zutraut. Ich habe seit heute Mittag auf jeden Fall ein paar graue Haare mehr als noch gestern. Der brasilianische Fahrstil ist … sagen wir mal „gewöhnungsbedürftig“. Aber da ich ja „Brasileiro de coração“ bin, habe ich durchaus meinen Spaß. Zum Beispiel in dem Moment, in dem mir auf der Autobahn (!) ein Pferdegespann mit Zuckerrohr beladen entgegenkommt. Oder als ich geduldig an einem Zebrastreifen warte, bis das Huhn ihn gemütlich überquert hat.

Gegen Sonnenuntergang (18.00h) komme ich in Fazenda Velha an und werde nach einer kurzen Dusche von Elzio mit seinem alten VW Bully (T2) in die Schule kutschiert. Dort findet eine Quadrilha statt – ein typisch brasilianisches Fest, bei dem Kinder lustige Kreistänze aufführen. Und weil’s mein erster Abend in Brasilien ist, gibt es natürlich auch Unmengen an Umarmungen und Wiedersehensfreude.

Beim Abendessen im Haus von Elzio und Fia fallen mir dann vor Müdigkeit beinahe die Augen zu – wenn das Carne de Lata nicht so traumhaft lecker wäre…

Abraços e ficam com Deus.

#dnkgtt

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